Mittwoch, 23. November 2016

Coloniales (67)

Bierführerschein statt Wegbier-Verbot

Das Gehbier-Verbot wird kommen – auf die ein oder andere Art. Schon betonen Verwaltung und Oberbürgermeisterin: Wir werden das dann aber gar nicht so streng auslegen, keine Angst. Es geht nur um extreme Sauferei in unmittelbarer Nähe von Grundschulen. Aber die Verordnung existiert dann, als Repressionsinstrument kann sie jederzeit angewandt werden.
Eine Frage in diesem Zusammenhang lautet: Was soll der Blödsinn mit den Grundschulen? Woher soll der Trinker wissen, wo das nächste derartige Gebäude lauert?
Wer mit seinem kleinen Kind über die Schildergasse oder sonstwo durch die Innenstadt geht, kommt an zahllosen Saufnasen vorbei. Dem Kind ist es, je kleiner es ist, vollkommen schnuppe, was die Typen da machen. Zumal es im Zweifelsfall gar nicht weiß, was an Alkohol nun viel böser sei als an Lömmelömm oder Red Bull.
Anstatt pauschal alle Draußentrinker zu verfolgen, empfehle ich eine andere Lösung: den Bierführerschein. Jeder Kölner, der im Freien Alkohol konsumieren möchte, soll so ein Papier beantragen. Bei einer intensiven Prüfung wird dann festgestellt, ob er dazu tauglich ist. Wer nach drei Bieren anfängt, sexistische Witze zu reißen, ist durchgefallen. Wer nach fünf Kölsch zu gröhlen beginnt, ebenfalls. Wer sich schließlich nach zehn Einheiten zum Pinkeln an die nächste Hauswand stellt – egal, ob es sich um eine Grundschule, Kirche oder Privatimmobilie handelt – ist so dermaßen durchgefallen, dass er nie wieder ankommen braucht.
Sollte es zu einer derartigen Einrichtung kommen: Ich stelle mich gern als Ausbilder zur Verfügung.


Im Freien nur mit Führerschein




Wer diese Kolumne zukünftig jeden Mittwoch zugeschickt bekommen möchte, schreibe eine Mail an thekentaenzer@netcologne.de, Stichwort: Die Köln-Kolumne.
 

Keine Kommentare: