Donnerstag, 27. Dezember 2012

Schöne Schilder (5)

Das Mitführen böser Frauen ist strengstens untersagt

Kloster Andechs, Braustüberl



Gaststätte Röhrl, Eilsbrunn

 


Kloster Andechs, Braustüberl



Regensburg, Wurstkuchl



Kloster Andechs, Braustüberl





Mittwoch, 19. Dezember 2012

Geschichten aus 1111 Nächten (30)

Über wahre Autorität

Ein Kölner Erzbischof, seinen Namen wollen wir verschweigen, herrschte mit großer Strenge über die Stadt. Er verkündete neue Gesetze, sprach Urteile und wachte darüber, dass sie erbarmungslos ausgeführt wurden.
Aber das Leben in Köln wurde nicht besser. Noch immer wurde an jeder Ecke geflucht, gespuckt, geklüngelt, gehurt, betrogen, geprügelt und gemordet. Der Erzbischof spürte, wie seine Autorität mit jedem Tag schwand.
Eines Abends saß er mürrisch beim Weine und rief den Domvikar zu sich.
„Ich habe unzählige Leute hinrichten lassen, und dennoch fürchtet mich niemand. Wie erklärst du dir das?“
„Ganz einfach“, antwortete der Domvikar. „Du bist noch nicht hinter das Geheimnis der Autorität gedrungen. All jene, die du hast hinrichten lassen, waren kriminelle Sünder. Daher haben die anderen keinen Grund, dich zu fürchten. Wenn du wirklich gefürchtet werden willst, musst du auch Unschuldige hinrichten.“
Der Erzbischof nickte mit dem Kopf. Er hatte verstanden.
Zwei Tage später, an einem Sonntag, ließ er den Domvikar hinrichten.

 Der schiefe Turm von Kaisersesch/Eifel

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Mittwoch, 12. Dezember 2012

Thekentänzer (63)

Schmggnnsnnn

Steffi und Klaus gehn aus.
Klaus bestellt: „2 Kölsch, 2 Saure.“
„Ich mag keinen Sauren“, sagt Steffi.

Der Wirt nuckelt eine Bifi, alle anderen hocken
Hopper-mäßig rum. „Ihr seid alle scheiße“, steht auf einem T-Shirt.
Und Steffi sagt: „Ich mag kein´ Sauren.“

„... immer vor der Vorstellung hat der
seinen Freund gepoppt. Ricard und Reval, verstehste?“
„Ich makein Sauren“, sagt Steffi.

„Schneit´s draußen?“ - "Nee, ich
hab Schuppen.“ Der Wirt trinkt das kaputte Glas aus.
Und Steffi sagt: „Schmakein Sauren.“

„Nico´s Kneipe ist direkt neben Ho´s Supermarkt und Ye´s Discount, die
können alle keinen Genitiv, die Spacken.“
„Schmaggnnn Saurn“, sagt Steffi.

Der Wirt nuckelt eine Bifi, alle anderen hocken
Hopper-mäßig rum.
Und Steffi sagt: „Schmggnnsnnn.“


Als Steffi mal zuhause blieb

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Mittwoch, 5. Dezember 2012


Fundstücke (19)

Keusche Agnes, blutjunge Sanna


Kneipe, Mülheim
Typ mit Turnhose: „Einen Jungen würd ich Petra nennen, ein Mädchen Gerhard.“
Typ mit Jeans: „Andersrum, oder?“
Typ mit Turnhose: „Neenee, Petra und Gerhard. In der Reihenfolge.“
Typ mit Jeans: „Wieauchimmer, das ist so oder so Wahnsinn, sein Kind so zu nennen.“

Ist das eine Kanone da in deiner Hose, oder freust du dich einfach nur, mich zu sehen?“
(Klassische Begrüßungsfloskel von Mae West gegenüber Männern)

Ein tosender Goldbach trennt die Berghöfe der Bauern Spitzfelsner und Wildbacher. In dieser kleinen Welt aus verschneiten Gipfeln, blühenden Almwiesen und harter Arbeit werden nicht bloß die Hirsche von der Brunft gepackt ... Die blutjunge Sanna, längst vermählt mit dem alten Wildbacher, spürt ein Sehnen in den Lenden, das nur der baumstarke Spitzfelsner zu stillen vermag. Doch der Brave bleibt seiner keuschen Agnes treu, die unverschämterweise auch noch schwanger wird ... Drum muss ein Plan her, dieses Weib beiseit zu schaffen! Lust und Mordlust im Bergidyll ...
(Verlagstext zum Hörbuch von „Die ehrlose Wildbacherin“ von Frieda Runge)


Anzeige vom 26. Mai 1925

Kneipe, Belgisches Viertel, später Abend
Junger Mann mit Brille und Comediangrinsen: „Ich hab übrigens wieder neue Wortpaare erfunden.“
Junge Frau mit Comediangenervtheit: „Okay, sag.“
Junger Mann mit Brille und Comediangrinsen: „Die App - die Aap. Wegen dem Boxer Peter Müller, der wurde ´die Aap´genannt.“
Junge Frau mit Comediangenervtheit: „Ja, aber da besteht doch überhaupt kein Zusammenhang.“
Junger Mann mit Brille und Comediangrinsen: „Naja, stimmt. Aber wie findste ´Doc Martens sind dogmatisch´?
Junge Frau mit Comediangenervtheit: „Ehrlich gesagt, auch nur so mittel.“
Junger Mann mit Brille und Comediangrinsen: „Jetzt hab ich aber nur noch Partituren -  Partytouren.“
Junge Frau mit Comediangenervtheit: „Weißte was, Eugen, studier am besten erstmal zuende.“

Nich lang schnacken,
Kopf in´n Nacken.
(Norddeutsch für „Prost“)


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