Mittwoch, 27. Januar 2016

Coloniales (58)

Überfall am Neumarkt

Die beiden Kerle müssen mir schon am Neumarkt aufgelauert haben. Irgendwo im Pulk der Junkies und Dealer standen die wohl. Große Verlockungen rechts und links, Dope, Heroin, Fusel, aber nein: Augen hatten sie nur für mich. Und als ich auf mein Fahrrad stieg, folgten sie mir.
In Windeseile gelang es den Kerlen, den Abstand zu verkürzen. Die waren einfach besser ausgerüstet. Solche Banden überfallen dich mit einer Routine, die an Fließbandarbeit grenzt. Ich erschrak zu Tode, als der eine Kerl plötzlich meine Bahn kreuzte und mich zu einer Vollbremsung zwang. Verkniffene Miene, unbändige Entschlossenheit. Ich dachte: Scheiße, jetzt haben sie dich. Trage ich unregistrierte Waffen bei mir? Ist meine Tasche voller Blüten? Habe ich eine Frau belästigt?
In so einem Moment traut man sich alles zu.
Die Kerle stiegen von ihren Bikes und nahmen mich in die Zange. Jetzt ist es soweit, sagte ich mir, aus diesem Spiel kommst du nicht mehr heraus. Und so war es dann auch:
„Sie sind annähernd 200 Meter gegen die Fahrtrichtung geradelt. Sind Sie mit zehn Euro Strafgeld einverstanden?“
„Na klar“, sagte ich.

Was es alles gibt ...

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Mittwoch, 20. Januar 2016

Geschichten aus 1111 Nächten (64)

Et kütt wie et kütt

Es war einmal ein alter Bauer, der vor den Toren der Stadt im heutigen Nippes lebte. Nur ein einziger Sohn war ihm geblieben – und ein wundervoller Hengst, der ihm bei der Ernte half.
Jedes Kaufangebot hatte der Bauer abgelehnt, als das Tier eines Tages verschwand.
„Da hast du den Salat“, sagten die Leute, „hättest du den Hengst mal besser verkauft.“
„Et kütt wie et kütt“, erwiderte der Bauer, „warten wir mal ab.“
Die Ernte wurde sehr anstrengend für Vater und Sohn. Bald darauf kam der Hengst mit einer Wildstute zurück. Jetzt waren die Dörfler begeistert.
„Du hast Recht gehabt", sagten sie zu dem alten Nippeser. Aber der meinte nur:
„Et kütt wie et kütt, warten wir mal ab.“
Am nächsten Tag begann der Sohn des alten Mannes, das Wildpferd zu zähmen. Beim ersten Ausritt warf ihn dieses so heftig ab, dass er sich beide Beine brach. Die Nachbarn sagten:
„Wieder hast du Recht behalten. Das Glück hat sich als Unglück erwiesen.“
Aber der Alte blieb gelassen und sagte:
„Et kütt wie et kütt, warten wir mal ab.“
Er brachte die Ernte ein, ohne den verletzten Sohn, aber mithilfe der beiden Pferde. Alle hatten genug zu essen.
Ein paar Wochen später begann ein Krieg. Das Land brauchte Soldaten, und alle wehrpflichtigen jungen Männer im Dorf wurden in die Armee gezwungen. Nur den Sohn des alten Mannes holten sie nicht ab, denn er ging an Krücken.
„Nicht zu fassen, was hast du wieder für ein Glück gehabt!“' riefen die Dörfler.
Was der alte Bauer erwiderte, ist nicht überliefert.

Dunkle Geheimnisse allüberall: Ich und der "Maximalpigmentierte", eine Figur aus dem Kyllburger Karneval.


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Mittwoch, 13. Januar 2016

Kölner Gespräche (43)

Heute: Michael Rosenbaum, Marathonläufer und Geschäftsführer der Malzmühle

Michael Rosenbaum wurde 1965 in Köln geboren. Nach seinem Abitur studierte er von 1986 bis 1991 Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln. 1998 promovierte er zum Thema Thema „Chancen und Risiken von Nischenstrategien“.
Seit 1997 geschäftsführender Partner der „rosenbaum nagy unternehmensberatung“, stieg er 2009 auch in die Geschäftsführung der Brauerei Malzmühle ein, die er in den folgenden Jahren sanierte. Darüber hinaus engagiert sich der passionierte Langläufer ehrenamtlich als Vorstandsmitglied beim Kölner Verein für Marathon e.V. und im Behindertensport. Seit 2010 fungiert er als Vizepräsident Finanzen und Wirtschaft des Deutschen Behindertensportverbands (DBS).
Michael Rosenbaum lebt mit seiner Frau undden beiden Söhnen in Pulheim.

Sehr praktisch, den Geschäftsführer eines kölschen Brauhauses zu interviewen. Da führt man das Gespräch beim Frühstück vom hauseigenen Buffet – im ersten Stock der neugestalteten Malzmühle.


Die Malzmühle nach dem Krieg. Es wird wieder ausgeschenkt, auch ohne dach überm Kopf.


Was gefällt Ihnen am Marathonlaufen?

Ehrlich gesagt gar nichts. Ich mag das Training viel lieber. Vor allem bei den langen Läufen entspannt man sehr gut, zuweilen verfällt man in eine Art angenehmer Trance.

Aber nur jenseits des Wettkampfs?

Ich bin neunmal den Köln-Marathon gelaufen. Und jedes Mal frage ich mich: Was soll der Quatsch? Warum tust du dir das an?

Vermutlich hat man doch zumindest ein Hochgefühl, wenn man´s geschafft hat.

Die ersten zehn Kilometer sind furchtbar. Danach ist man im Lauf drin, aber ab Kilometer 30 wird es wieder schrecklich. Dafür entschädigt dann aber der letzte Kilometer, zumal man über die Hohe Straße zum Dom ins Ziel läuft.

Ein Ultramaratonläufer verriet mir mal sein Durchhalterezept: vorher ein Schnitzel, danach ein Kölsch.

Ich esse vorm Lauf zwei Scheiben Toast mit Honig. Hinterher dürfen es statt einem ruhig zehn Kölsch sein.

Was war Ihre Sportart als Junge?

Ich war begeisterter Fußballer und habe es beim SC Pulheim bis in die Landesliga geschafft.

Seit geraumer Zeit engagieren Sie sich im Deutschen Behindertensportverband (DBS). Warum?

Als Unternehmensberater bin ich Sanierer, ich helfe also Firmen aus Krisen heraus. 2007 war ich in dieser Funktion Interimsmanager des DBS und fungiere dort inzwischen ehrenamtlich als Vizepräsident Finanzen und Wirtschaft. Behindertensport ist eine tolle Sache, mit der man Menschen zurück in die Gesellschaft holt, die ansonsten weitgehend isoliert wären. Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Inklusion.


Was macht noch Spaß an diesem Amt?

Man erlebt zuweilen kuriose Situationen. Nach Olympia in Peking saß ich mit zahlreichen beinamputierten Sportlern im Flieger, die plötzlich ihre Prothesen abnahmen und in den Gepäckablagen verstauten. Es war sehr amüsant, währenddessen die übrigen Passagiere zu beobachten.

Sie selbst leiden an Diabetes Typ 1, einer recht seltenen Krankheit.

Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, von der deutschlandweit 8 Mio. Menschen betroffen sind. Nur 300.000 davon haben Diabetes 1. Meine Bauchspeicheldrüse hat Antikörper gegen die Bildung von Insulin entwickelt. Es handelt sich also um eine Autoimmunkrankheit.

Man liest, die Erkrankung habe bei Ihnen mit Arbeitsüberlastung zu tun gehabt.

Im Frühjahr 2009 dachte ich, ich hätte nur Heuschnupfen. Deshalb nahm ich an einem Wettkampf teil, der mir eine Lungenentzündung einbrachte. Also habe ich Tabletten gegen Fieber eingeworfen und bin nach nur vier Tagen wieder arbeiten gegangen. Der Rückfall war heftig und hat mich drei Wochen ans Bett gefesselt. Möglicherweise hat das zu meinem Diabetes geführt, aber so richtig genau kann das keiner sagen.

Sie werfen sich also nichts vor?

Wenn man den Zusammenhang nachweisen könnte, würde ich mir durchaus etwas vorwerfen. Aber ich hoffe, es ist nicht so. Die Gründe für Typ-1-Diabeteserkrankungen sind auch heute noch nicht richtig erforscht. In meiner Familie bin ich auf jeden Fall der erste Diabetiker.

Im Februar ist das sechs Jahre her. Wie hat sich Ihr Leben deswegen verändert?

Ich muss mich sehr viel disziplinierter ernähren und immer aufpassen, dass ich nicht unterzuckere. Passiert ist das allerdings schon einige Male. Deshalb habe ich immer Traubenzucker dabei und trage inzwischen auch einen Chip im Arm, der auch nachts den Zuckerspiegel kontrolliert und notfalls Alarm gibt.

Laufen reimt sich auf Saufen, wir sitzen hier in der Malzmühle, deren Mit-Geschäftsführer Sie seit 2009 sind. Warum brauchte die Brauerei einen Unternehmensberater?

2009 war die Malzmühle tief in der Krise, ich musste hier leider eine sehr harte Sanierung durchführen. Von hundert Mitarbeitern haben wir 40 entlassen müssen. In den folgenden sechs Jahren haben wir neu angefangen, alles umgebaut und sind mittlerweile bei sogar 140 Mitarbeitern. Die Sanierung ist damit durch, wir alle hier sind sehr glücklich über das Ergebnis.

Sind Sie eher der Reissdorf- oder der Gaffeltyp, also eher süß oder eher herb orientiert?

Reissdorf schmeckt mir schon ziemlich gut, zumal ich ein Freund der Brauereifamilie bin. Letztlich schmecken aber alle Kölschmarken gut. Kölsch ist eben ein tolles Getränk. Und natürlich trinke ich Mühlen am liebsten.

Ich auch. Aber was mir am besten gefällt: Dass die Malzmühle als einzige Brauerei noch die alten Europullen, vulgo: Maurerbomben benutzt.

Ja, das war zunächst aus der Not geboren. Während alle anderen in Köln auf Longneck-Flaschen umstellten, blieben wir mangels finanzieller Möglichkeiten beim alten Gebinde. Aber inzwischen zeichnet uns das am Markt aus.

Maurerbomben

Sie haben zum Thema „Chancen und Risiken von Nischenstrategien“ promoviert. Konnten Sie Ihre Doktorarbeit bei dem Job hier brauchen?

Ich konnte praktisch alle Erkenntnisse meiner Dissertation hier umsetzen, das war die ideale Vorbildung. Auch die Form unserer 0,33er-Flasche ist in Köln einzigartig. Eine von vielen Maßnahmen, mit denen wir uns als Kleinbrauerei behaupten.

Die Kölner Brauereien führen deutschlandweit ebenfalls ein Nischendasein.

Allerdings, und wir werden Ende des Jahres wieder einige Prozentpunkte verloren haben. Im Kölner Brauerverband müssen wir daher Strategien entwickeln, die vor allem den biertrinkenden Nachwuchs wieder enger ans Lokale binden, als das in den letzten Jahren der Fall war.

Die Jugend trinkt Becks Blond oder Bier-Mixgetränke statt Kölsch.

Genau, das ist das Problem.

Sie arbeiten zudem mit im „Büro Wirtschaft für Mülheim“. Eine Schank-Wirtschaft ist da vermutlich nicht gemeint.

Nein, dort ging es ursprünglich um das öffentlich geförderte Projekt MÜLHEIM 2020 zur Strukturförderung, für das meine Unternehmensberatung in einer EU-Ausschreibung den Zuschlag erhalten hat. Unser Ziel war und ist es, die Mülheimer Wirtschaft auf allen Ebenen voranzubringen.

Mülheim, Deutz oder Kalk: Wer wird in den nächsten Jahren die Nase vorn haben?

Zur Zeit ist Deutz noch vorn, dort haben sich viele innovative und auch große Unternehmen angesiedelt. Aber ich denke, in den nächsten zehn Jahren wird sich auch Mülheim stärker entwickeln und Deutz überholen. Dort gibt es zahlreiche Großprojekte, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden und dann zu einer nachhaltig positiven Entwicklung führen werden. Eine gewisse Gentrifizierung leider inbegriffen.

Ein Langzeitprojekt also. Was hingegen ist ihr Ziel für 2016?

Sportlich: Ich will meinen zehnten Köln-Marathon in einer guten Zeit finishen. Und privat ganz klar: Weniger arbeiten, mehr Zeit mit meiner Familie verbringen.




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Mittwoch, 6. Januar 2016

Thekentänzer (96)

Das Dart-Finale

Gerade eben ist die großartige Dart-WM zuende gegangen. Anlass genug, von einem ungewöhnlichen Dart-Zweikampf zu berichten. Der folgende Text ist ein Auszug aus meinem Buch „Kein Bier vor Vier“.

Auf das späte Mittelalter gehen die Legenden vom Nobiskrug zurück. Dort trinken die Toten, bewirtet vom Leibhaftigen persönlich. Durst leidet man nicht in dieser Spelunke, denn Luzifer schenkt immer nach, mit teuflischem Grinsen. Zeitgenössische Bilder präsentieren das Tor zum Nobiskrug als Höllenrachen. Wer hier eintritt, der hat ganz im Sinne des Wortes seine Endstation erreicht. Und genau so fühlte ich mich damals in Aalen, in der „Endstation“.
Im Innern dieses schwäbischen Nobiskrugs saß rund ein Dutzend schweigsamer Männer. Aus dem Radio dudelte das Beste der 80er, 90er und von heute, wozu offenbar auch „You can´t hurry love“ von Phil Collins gezählt wird. Um mich positiv einzuführen, versuchte ich es mit einem flotten Spruch:
„Bei diesem Kneipennamen dachte ich, den Laden muss ich mir mal ansehen.“
Der Wirt, hinter seiner schmalen Theke, quittierte dies mit einem Nicken, das mit dem Adjektiv „desinteressiert“ nur sehr unzureichend beschrieben ist. Aber so kalt der Empfang, so herrlich kalt auch die Flasche Wasseralfinger, die er mir dann kredenzte. Ein Grad weniger, und man hätte es lutschen können, dieses Bier. Ich nahm einen tiefen Schluck und sah mich um. In der Flucht des Tresens, zum Fenster hin, lagen drei separate Sitznischen, in denen ein Mann, oder auch zwei, gemütlich einen ganzen Tag vertrinken konnte. Den Schankraum zwischen Tür und Theke hatte man mit einem abwechslungsreichen Sammelsurium von Tischen und Stühlen möbliert. Braungelbe, ebenfalls vom Autoverkehr in Mitleidenschaft gezogene Butzenscheiben tauchten das Lokal in ein dunstiges Zwielicht. In der Endstation, so schien es, war die Zeit stehengeblieben. Auf 5 nach 12.
Augenblicklich fühlte ich mich wohl und geborgen, die restlichen Aalen-Stunden verbrachte ich in völliger Eintracht mit mir und meinen Mitmenschen. Ich führte interessante Gespräche über den Vorteil von Flaschen- gegenüber Fassbier, über das angeblich von vorn bis hinten gefakte Limesmuseum und den Aalener Dialekt, demzufolge diese einzigartige Stadt „Oole“ heißt und „im Oschte vu Bade-Wirttebärg“ liegt. Noch beeindruckender als diesen charmante Zungenschlag habe ich jedoch einen Dart-Zweikampf in Erinnerung, der offenbar schon einige Zeit vor meinem Eintritt angefangen hatte.
Beide Kontrahenten wirkten nicht sonderlich austrainiert. Der Alkoholkonsum hatte unübersehbare motorische Schwierigkeiten generiert, ein wenig erinnerte das Getänzel und Getorkel an die 14. Runde des Thrilla in Manila. Der jüngere Spieler wurde zudem durch eine höchst eigenwillige Wurftechnik gehandicapt. Möglicherweise um Kraft zu sparen, schleuderte er den Dart nicht auf Augenhöhe gen Scheibe, sondern von unten. Sein Arm pendelte vor und zurück wie ein aus dem Takt geratenes Metronom, und irgendwann ließ er den Pfeil einfach los. Ob er dabei ein Ziel vor Augen hatte, war nicht festzustellen, nicht einmal, ob er sich über die Richtung bewusst war, in der der Automat stand. Deshalb konnte auch niemand vorhersagen, ob das Spielgerät hinter ihm, an der Decke oder in seinem Auge landete. Wer in der Nähe saß, hielt seine Pulle während dieser Auftritte etwas fester in der Hand hielt.
Dem Alten hingegen mangelte es zwar nicht an rechtem Sportsgeist, aber auch ihm fehlte zuweilen das nötige Grundmaß an Orientierung.


Er & Ich, Kunst von Uli Görtz (www.ulrichgoertz.de)


„Du stehst schon wieder falsch“, sagte der Jüngere.
„Wie, falsch? Das geht dich doch ...“
„Ja, falsch eben, du stehst doch mindestens zwei Meter vor dem Strich, kannst du die Pfeile ja direkt mit der Hand in die Scheibe zimmern.“
„Welcher Strich?“ sagte der Alte und suchte den Boden ab. Dann stellte er sich wieder kurz vor den Automaten und jagte den Pfeil im Zuge eines immer wieder überraschenden Galoppsprungs mit voller Wucht in die Poren des Dartautomaten.
„Der gilt nicht“, schrie er jedes Mal, wenn das Spielgerät in Folge des übermäßigen Kraftaufwands von der Wand zurücktitschte und im Raum aufschlug.
„Der gilt nicht, den werf ich nochmal.“
„Gar nix wirst du, ich bin dran“, sagte der Jüngere. Aber der Alte nahm seine Pfeile und hackte sie wutentbrannt in die Triple 20.
Weil die Elektronik zu diesem Zeitpunkt längst auf Spieler II umgestellt hatte und demzufolge den Wurfbetrag vom Konto seines Gegners subtrahierte, entstand in diesen Situationen stets eine gewisse Konfusion. Der Alte zeterte und fluchte, während der Jüngere darauf bestand, die eingestochenen Wutpunkte gehörten nun ihm. Meistens brauchte es mehrere Korn, bevor wieder ein wenig Ruhe einkehrte.
Irgendwo hinterm Kocher ging die Sonne unter, es wurde dunkel im Oschte vu Bade-Wirttebärg. So langsam musste ich an meine letzte Verbindung nach Schwäbisch Hall denken. Der Wirt hebelte weiter seine Bierflaschen auf, die Dartspieler tauchten nach ihren im Raum verstreuten Pfeilen. Limesmuseum hin, Kocher-Ursprung her - der Trip nach Aalen hatte sich letztlich gelohnt. Mit einem Wasseralfinger in der Hand und einem fröhlichen Lied auf den Lippen machte ich mich auf den Weg zurück zum Bahnhof.



Kein Bier vor Vier. Meine 100-tägige Kneipentour durch die Republik:
www.kiwi-verlag.de/buch/kein-bier-vor-vier/978-3-462-04698-4
www.amazon.de/Kein-Bier-vor-vier-Kneipentour/dp/3462046985



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