Mittwoch, 28. Januar 2015

Geschichten aus 1111 Nächten (54)

Ein einfacher Mann

Der heilige Willy betrat seine Kanzel und sah: Da sitzt nur ein einziges seiner Schäfchen in der ganzen Kirche. Und das war auch noch der triefnasige Anton. Also trat er vor ihn hin, ignorierte die ungeheure Schnapsfahne und sah ihm scharf in die glasigen Augen:
„Außer dir ist niemand hier, Tünnes. Soll ich deiner Meinung nach predigen oder nicht?“
Der Anton antwortete: „Heilger Willy, ich bin nur ein einfacher Mann und verstehe nichts von deinem Geschäft. Aber wenn ich hinter einem Tresen stehe und sehe, dass alle Gäste gegangen sind bis auf einen, so werde ich ihn trotzdem bewirten.“
Der heilge Willy fluchte kurz in sich hinein, begann dann jedoch seine Predigt. Über zwei Stunden lang sprach er. Danach fühlte er sich sehr erleichtert und fragte: „Nun, Tünnes, wie hat dir meine Predigt gefallen?“
Und dieser erwiderte: „Ich habe bereits gesagt, dass ich ein einfacher Mann bin und von so etwas nicht viel verstehe. Wenn ich hinter einem Tresen stehe und sehe, dass alle Gäste gegangen sind bis auf einen, so würde ich ihm trotzdem zu trinken geben. Ich würde ihm aber nicht alles geben.“

Im Leben häufiger gefragt als Frisuren und Wortspiele: der Charakter

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Mittwoch, 21. Januar 2015

Coloniales (51)

WILLKOMMEN IN KÖLN!

LICHT UND SCHATTEN, DREI AFFEN oder Könige, immer ein
RESTRISIKO. Mit
SCHÜRFWUNDEN, ERFROREN HUNDELEBEN, MIENENSPIEL:
VERRATEN UND VERKAUFT, PECHMARIE eben.

Diese MÖRDERGRUBE, DAS PHANTOM der MUTTERLIEBE
Zeugt SCHÜTZLINGE? – BESTIEN, KINDER DER GEWALT, äußerst
BITTERE MANDELN, BLUTDIAMANTEN, ein
MARTINSFEUER der TRITTBRETTFAHRER.

SCHATTENLOS, DIREKT INS HERZ, DIE
FRAU IM ZUG, ein STRENG GEHEIMER
AUFTRAG (TATORT MANILA oder BERMUDA): KINDSTOD!
SCHLAF, KINDLEIN, SCHLAF.

VERRAT dürstet nach RÜCKSPIEL,
BILDERSTURM, nach
ODINS RACHE! – WILLKOMMEN IN KÖLN?
BOMBENSTIMMUNG ansonsten.


Bei den Wörtern in Großbuchstaben handelt es sich ausnahmslos um Titel von Kölner Tatort-Folgen. Aus poetologischen Gründen wurde dem „MINENSPIEL“ ein Binnen-e zwischengejubelt.


Noch ein Gedicht

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Dienstag, 13. Januar 2015

Geschichten aus 1111 Nächten (55)

Das Geheimnis des Glücks

Anton war mit argen Kopfschmerzen aufgewacht und beschloss, sein Leben zu ändern. Also ging er zum heiligen Willy und stellte ihm folgende Frage:
„Was ist das Geheimnis des Glücks?“
Der dicke Heilige überlegte eine Weile und antwortete dann: „Das Geheimnis des Glücks ist ein gutes Urteilsvermögen.“
„Aha“, machte Anton, ohne besonders erleuchtet zu wirken, „aber wie bekomme ich ein gutes Urteilsvermögen?“
„Durch Erfahrung natürlich.“
„Ach so“, erwiderte Anton und hakte noch einmal nach: „Aber wie erlange ich Erfahrung?“
„Durch schlechtes Urteilsvermögen,“ lautete des heiligen Willys Antwort.

Beurteilen Sie das selbst!

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Mittwoch, 7. Januar 2015

Thekentänzer (84)

Pi = Pe

2 Typen, 1 Theke:

„Die größte Formel der Menschheitsgeschichte heißt nicht pi.“

„Sondern?“

„Pe!“

„Is ja klar, dass ich jetz sagen muss: Wiemeinzedat.“

„Klar.“

„Also sag.“

"Ja, Pe eben. Wenn du noch nen Ipod oder son antiquierten Scheiß hast: Mach Lieder mit Pe an.“

„So wie ´Piano Man´ von Billy Joel?!“

„Genau, und wo wir gerade bei Personalberatung sind: Trink ne Flasche Bier dazu.“

„Mit Pe? Wie Peters Kölsch?“

„Nee, trink Gaffel. Oder Bitburger, was Herbes is auf jeden Fall besser.“

„Verstehe. Und nur so aus Interesse: Wieviel davon?“

„Da würd ich sagen: Mindestens drei Liter.“

„Also zum Beispiel 3,14?“

„Ja, da wären wir uns einig.“


“And the microphone smells like a beer.”


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