Mittwoch, 15. Februar 2012

Geschichten aus 1111 Nächten (19)

Wie das Kölner Dreigestirn entstand

Als der heilige Willy auf dem Sterbebett lag, rief er seine drei treuesten Jünger zu sich.
„Ich kann nit mieh, et jeit nit mieh“, sagte er schwach, „aber mein Wille geschehe auch nach meinem Ableben: Ihr Drei sollt die zukünftigen Herrscher der Stadt werden. Auf dass meinen Kölnern die gute Laune allzeit erhalten bleibe.“
Und so gab er einem jeden der Drei einen Taler: „Erwerbt davon genug, um unsere Hütte zu füllen. Wer diese Aufgabe am besten löst, soll mein Prinz werden.“
Die jungen Männer zogen los. Der erste, ein Zärtling vom Heumarkt, setzte seinen Taler in Daunen um. Diese jedoch häuften sich in des heiligen Willys Hütte nur bis zur halben Höhe. Der zweite, ein Roggendorfer Landei, kaufte billiges Stroh ein, das den Raum jedoch auch nicht in Gänze verfüllte. Der dritte Eleve hingegen, gebürtiger Klettenberger, erwarb nur einen einzigen Gegenstand: eine Kerze. Als der heilige Willy zu Sterben kam, entzündete er sie, und in der Hütte ward, vom Boden bis zur Decke und in den hintersten Winkel, Licht.
„Wohlan“, krächzte Willy seine letzten Worte, „du, mit deinem Stroh, sollst der närrische Bauer sein. Jener hingegen, der kleine Federkiel dahinten, nun, er gebe die jecke Jungfrau. Und du, Sohn des Lichts, tritt vor! Du sollst der schnieke Prinz sein. Und als Dreieinigkeit nenne man euch: Trifoleum!“



Auch die beiden freundlichen Löwen von St. Maria im Kapitol haben immer gute Laune






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Verlag und Autor bedanken sich für die zahlreiche Beteiligung an der Verlosung aus der Vorwoche. Gewonnen hat Herr Rich Schwab, wohnhaft bei Köln.

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