Mittwoch, 4. Mai 2016

Coloniales (60)

Der Ferrari und die Villa in Poppelsdorf

Folgendermaßen lautet die Inschrift auf der „Schmitz-Säule“ vor Groß St. Martin:

An dieser Stelle lag einst, vom Rhein umflossen, die Martins-Insel. Vor dem Jahre 1000 n. Chr. wurde sie, durch Anschüttung des römischen Hafens, mit dem linksrheinischen Kölner Ufer verbunden.
Auf dieser Insel trafen sich römische Legionäre mit blonden Ubiermädchen – Urahnen der Familie ›Schmitz‹.

Damit dürfte klar sein, warum „Schmitz“ als der kölscheste aller Nachnamen gilt. Tatsächlich belegt dies ein Blick in die Telefonlisten der Telekom: 1.383 Kölner Schmitz-Anschlüssen stehen lediglich 166 in München und 137 in Hamburg gegenüber. Selbst im Stadtstaat Berlin melden sich gerade einmal 220 Haushalte mit „Schmitz“.

Genauso heftig ist der Niederschlag des Namens im Kölner Liedgut: Da hat die Sybille Schmitz (et Schmitze-Billa) „in Poppelsdorf en Villa“, und „dem Schmitz sing Frau es durchjebrannt“, während am „Langen Samsdaach en d’r City“ „de Frau Schmitz ihr Marieche“ sucht. Und wer jetzt noch nicht „Schmitz-Backes“ ist, dem dürfte nicht mehr zu helfen sein.

Seinen Ursprung hat der Zuname im Beruf des Schmiedes. Und weil in vergangenen Zeiten jedes Dorf seinen Grob-,, Klein- und Hufschmied hatte, liegt er auch heute noch vor Müller an erster Stelle der Häufigkeitstabelle.* Nicht anders im Ausland: Was den Kölnern der Schmitz, ist den Engländern der Smith, den Polen der Kowalski und den Serben und Kroaten der Kovac. Der italienische Schmied hat es sogar zu Weltruhm gebracht – er heißt dort Ferrari.

* Jedenfalls wenn man sämtliche Varianten wie Schmidt, Schmitt, Smid usw. zusammenrechnet.


Quelle: Wikipedia

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